Gründung der SG Stahl Blankenburg unter dem Namen BSG Sanar Harzer Werke. Eine der größten Sportabteilungen bei Gründung war die Sektion Handball. Unter Leitung des damaligen Sektionsleiters Handball-Sportfreund Erich Grundmann rekrutierten sich aus der Sektion auch ein erheblicher Anteil der gewählten Sportfunktionäre des Vereins.
Stabilisierung der Sportarbeit der Sektion Handball, die mit einer Mitgliederzahl von ca. 50 Sportlern schon aktiv am beginnenden Wettkampfgeschehen teilnimmt. Es waren ausschließlich erwachsene männliche Sportler, die seit den Anfangsjahren in zwei Mannschaften aktiv im Punktspielbetrieb standen. Es wurde nur „Feldhandball“ gespielt.
In diesem Zeitraum entwickelte sich ein langsamer Übergang zum attraktiveren Kleinfeldhandball, der an alle Aktiven technisch und spielerisch neue und vor allem höhere Anforderungen stellte. Mit Beginn der Kleinfeldhandballära begann auch der Aufbau eines weiblichen Bereiches in der Sektion Handball. Langjährig aktive Sportler stellten sich als Übungsleiter zur Verfügung und legten damit einen Grundstein für eine weitere extensive
Entwicklung der Sektion. Es wurde mit der Bildung von Trainingsgruppen und Mannschaften im Nachwuchsbereich begonnen.
Die Sektion Handball erlebt einen großen Aufschwung. Ende 1964 wurden ca. 150 Mitglieder gezählt. Einen großen Anteil an dieser Entwicklung hatte der weibliche Bereich. In fast allen Altersklassen, sowohl weiblich als auch männlich, konnten schrittweise Mannschaften zur Teilnahme am Punktspielbetrieb gemeldet werden. Einen großen Anteil an dieser positiven Entwicklung ist dem Wirken des damaligen Sektionsleiters Emil Lang zu verdanken. Mit Eröffnung der Kultur- und Sporthalle im Sportforum im Jahre 1964 verbesserten sich die Bedingungen für alle Handballer-/ innen in hervorragendem Maße.
Die Situation der Sektion Handball verbesserte sich stetig. Aufgrund der zielgerichteten Arbeit stellen sich erste Erfolge auf Bezirks- und Landesebene ein. So wurden z. B.
- 1965/66 Schülerinnen A Bezirksmeister
- 1967/68 weibliche Jugend B Bezirksmeister
- 1967/68 weibliche Jugend B 4. Platz DDR- Meisterschaft
- 1968/69 Frauen Bezirksmeister
- 1971 Frauen Aufstieg in die DDR- Liga
Aufgrund überragender sportlicher Leistungen konnten im Jahre 1968 die damaligen Sportfreundinnen Katrin Jessen und Ruth Ries zum Sportclub Magdeburg delegiert werden. Dort absolvierten beide eine gute Leistungsentwicklung bis zum Oberligakollektiv des SCM, zu dessen Leistungsträgern sie jahrelang gehörten.
Die Sektion entwickelte sich unter Leitung des Sektionsleiters Emil Lang zu einer der wenigen leistungsstarken Sportgemeinschaften im Bezirk Magdeburg und bestimmte in vielen Mannschaften über Jahre hinweg das Niveau im Handballsport mit. Am aussagefähigsten ist hierzu die Erfolgsbilanz der weiblichen Mannschaften, die in diesen Jahren u. a. in folgenden Spielklassen die Farben der BSG Stahl vertraten: 1. Frauenmannschaft DDR- Liga weibliche Jugend A Bezirksliga weibliche Jugend B Bezirksliga weibliche Jugend C Bezirksklasse Dies war u. a. auch der Verdienst solcher sportbegeisterten Übungsleiter wie Helmut Jendral, Karl Bonny, Christoph Knautz, Manfred Dambor und Sportfreundin Elsa Gärtner. Im männlichen Bereich waren die Erfolge trotz handballerischen Könnens und großer Einsatzbereitschaft ungleich schwerer zu erzielen. Während viele männliche Nachwuchsmannschaften, insbesondere die Jugend, ihren Punktspielbetrieb ebenfalls auf Bezirksebene absolvierten, gelang es der 1. Männermannschaft nur einmal, in der Saison
1972/73, in die Bezirksklasse aufzusteigen und am Punktspielbetrieb in dieser Klasse teilzunehmen, obwohl über alle Jahre ständig ein qualitativ guter Handball geboten wurde. Die Leistungsdichte der Mannschaften auf Kreisebene war annähernd gleich und führte zu einem insgesamt hohen, jedoch sehr ausgeglichenem Leistungsniveau aller Mannschaften. Für die insbesondere im männlichen Bereich geleistete gute Arbeit sei hier stellvertretend für alle Übungsleiter durch Nennung der Sportfreunde Gerhard Jungk, Horst Dege, Jürgen Kehlert, Rainer Rupp und Martin Galler gewürdigt. Im Jahre
1976/77 erreichte die Sektion Handball ihre höchste Mitgliedsstärke mit ca. 280 Mitgliedern.
Das Leistungsniveau hatte sich auf hohem Niveau gefestigt. Der Spielbetrieb lief geregelt und diszipliniert ab. Bedingt durch altersmäßiges Ausscheiden von Übungsleitern entstanden erste Lücken in der Nachwuchsarbeit, insbesondere bei den Kindermannschaften.
In den Jahren 1978 bis 1980 wurden je fünf Sportlerinnen und Sportler in die Bezirksauswahl berufen. Der Mitgliederstand stagnierte und wurde langsam rückläufig. Trotz dieser Entwicklung wurden auf allen Ebenen gute sportliche Erfolge erzielt, wie z. B. 1978 AK 11/12 weiblich Bezirksspartakiadesieger
- 1978 AK 13/14 weiblich Bezirkspokalsieger
- 1979 AK 11/12 weiblich 5. Platz DDR- Meisterschaft
- 1980 AK 09/12 weiblich 3. Platz DDR-Bestenermittlung
- 1981 AK 15/16 männlich 3. Platz Bezirksmeisterschaft
- 1981 AK 17/18 männlich 2. Platz Bezirksmeisterschaft
- 1981 AK 15/16 männlich 3. Platz Bezirksmeisterschaft
Die 80er Jahre brachten dem Handballsport leider eine Stagnation in der Entwicklung. Aufgrund von Überalterung beenden viele Mitglieder und Sportfunktionäre ihre aktive Laufbahn. Die bereits Ende der 70er Jahre entstandenen Lücken im Nachwuchsbereich wurden größer. Trotz eingeleiteter Maßnahmen war keine Verbesserung der Situation in Aussicht.
1985 existierte im Kinderbereich praktisch keine Mannschaft mehr. Die Mitgliederzahl nahm in starkem Maße ab. Besonders gravierend trat dies im männlichen Bereich hervor, wo lediglich noch eine Männermannschaft und eine A-Jugend existierten. Selbst unter diesen ungünstigen Bedingungen wurden durch die verbliebenen Mannschaften noch gute Leistungen erbracht.
- 1983 männl. Jugend A (AK 17/18) 1. Platz Bezirksmeisterschaft
- 1984 weibl. Jugend B (AK 15/16) Aufstieg in Bezirksliga
- 1986 Frauen Endspiel FDGB-Pokal, 2. Platz
1983 wurden wiederum Leistungsträger unseres weiblichen Bereiches zum Sportclub Magdeburg delegiert. Es handelte sich um die Sportfreundinnen Katrin Gärtner, Simone Stagge und Heike Fischer.
Die Situation ist gekennzeichnet durch weitere Stagnation und den Rückgang der Mitgliederzahlen. Die Sektion besteht nur noch aus vier spielfähigen Mannschaften: weibl. Bereich: Frauen und A-Jugend männl. Bereich: Männer und A-Jugend Alle Mitglieder der Sektion arbeiten sehr engagiert mit und erinnern mit Ihren Leistungen an ehemals bessere Zeiten.
Im Jahre 1986 tritt die Leitung der Sektion Handball geschlossen zurück. Neuer Sektionsleiter wird Sportfreund Klaus-Jürgen Rupp, der sich bemüht eine neue, funktionierende Struktur aufzubauen.
Die politische Wende brachte auch für den Handballsport neue Aspekte. Neben den vereinsinternen Problemen mussten auch viele Umstrukturierungsaktivitäten in Angriff genommen werden. Doch alle diese Probleme konnten erfolgreich überwunden werden. Es konnte und musste einen Neuanfang im Blankenburger Handballsport geben, nachdem 1992 nur noch 32 Mitglieder gezählt wurden.
Dies war der jemals realisierte tiefste Stand seit Bestehen des Vereins. Die Abteilung Handball bestand nur noch aus der Frauenmannschaft und der Männermannschaft, welche die Farben des nunmehr in Sportgemeinschaft Stahl Blankenburg umbenannten Sportvereins vertraten. Die Frauen nahmen am Punktspielbetrieb in der Bezirksliga und die Männer in der Bezirksklasse Harz des Handballverbandes Sachsen- Anhalt teil. Beide Teams belegten durchweg vordere bis mittlere Tabellenplätze und dokumentierten damit ihr hohes Können und sportlichen Ehrgeiz.
In diesem Zeitraum gibt es erste Bemühungen, die Nachwuchsarbeit wieder zu beleben. Ab 1992 wurde der Mitgliederschwund gestoppt und langsam steigen die Mitgliederzahlen wieder an.
Die Frauenmannschaft als auch die Männermannschaft standen weiter zu ihrer Sportart und nahmen am Spielbetrieb der Bezirksliga und der Bezirksklasse mit gutem bis sehr gutem Erfolg teil. Es werden überwiegend Tabellenplätze im vorderen Drittel belegt. Aus dem männlichen Bereich kam die Bereitschaft, neben der eigenen aktiven Sporttätigkeit, entsprechende Nachwuchsmannschaften zu betreuen.
Durch persönliche Werbung an den Blankenburger Schulen fanden sich schnell interessierte Kinder und Jugendliche, die das Handball-ABC erlernen wollten. Die Abteilung verzeichnet einen hohen Mitgliederzuwachs auf 72 Mitglieder im Jahr 1998. Vier Nachwuchsmannschaften standen zu diesem Zeitpunkt im Trainingsbetrieb.
Dies waren: Männl. Jugend A Männl. Jugend B Männl. Jugend C Männl. Jugend D 1998 nahmen davon die Mannschaften männl. Jugend A und männl. Jugend B den offiziellen Wettkampfbetrieb in der Kreisspielunion Nordharz auf. Diese positive Entwicklung ist insbesondere dem hohen Engagement solcher Sportler wie Axel Fickenwirth,
Renè Krüger, Christian Fricke und Bernd Brehmer zu verdanken. Dank dem großen Engagement der Sportfreundin Katrin Klingenberg ist die Frauenmannschaft in all den Jahren ein stabiler Bestandteil der Abteilung Handball geblieben. Mit der Fertigstellung der rekonstruierten Sporthalle im Frühjahr 1998 verbesserten sich die Trainings- und Spielbedingungen der Handballer ideal. Allen Handballern hat es noch nie soviel Spaß gemacht, unter diesen neuen Voraussetzungen Handball zu spielen.
Die positive Entwicklung der letzten Jahre stabilisierte sich. Die Mitgliederzahlen bleiben konstant, da Austritte insbesondere im Nachwuchsbereich, durch Neumitglieder kompensiert werden. Im Männerbereich konnten jeweils Spieler aus der A-Jugend übernommen und integriert werden, so dass insbesondere in den Jahren 1999 bis 2003 ein Generationswechsel in der Männermannschaft mit deutlicher Verjüngung stattfinden konnte. Die Frauenmannschaft spielt mit fast gleichbleibender Stärke weiterhin in der Bezirksliga und belegt nach wie vor vorderste Tabellenplatzierungen. Im Nachwuchsbereich (leider nur im männlichen) ist die positivste Entwicklung zu vermelden. Von den vier neu gebildeten Mannschaften befinden sich ständig 3 Mannschaften in regelmäßigem Spielbetrieb. Nach nur kurzem Intermezzo in der Kreisspielunion Nordharz nahmen alle Blankenburger Nachwuchsmannschaften ab 2002 den Wettkampfbetrieb in der Bezirksliga auf. Dies zeugt von der guten sportlichen Entwicklung der Kinder und Jugendlichen und ihrer damit gestiegenen Leistung, als auch vom Können der sie betreuenden Übungsleiter. Die Leistungsfähigkeit unserer Mannschaften ist stetig im steigen begriffen. Es werden in den Meisterschaftsrunden durchweg Tabellenplätze innerhalb der Medaillenränge belegt.
Die sportliche Entwicklung stabilisiert sich weiter. Die Mitgliederzahl erreicht mit 88 Mitgliedern Ende 2007 einen stabilen Stand auf hohem Niveau. Die Leistung der verjüngten Männermannschaft verbessert sich stetig und führt in der Saison 2004/2005 zu einem einmaligen Durchlauf in der Bezirksklasse Männer mit dem Meistertitel und dem Aufstieg in die Bezirksliga.
Keiner der anwesenden Sportfreunde wird die bewegenden Momente vergessen, die sich nach dem grandiosen Sieg im letzten Punktspiel der Serie gegen den Mitfavoriten HT 1861 Halberstadt in der Sporthalle des Sportforums abspielten. Siegesfreude und Glückstränen bei aktiven und passiven Mitgliedern sowie Zuschauern lassen dieses bedeutsame Ereignis lange in Erinnerung halten. Doch Licht und Schatten sind stets beisammen. Am selben Tag, an dem die Männermannschaft nach 21 Jahren wieder den Aufstieg in die nächst höhere Spielklasse schafft, begeht unsere Frauenmannschaft im Schatten dieses Ereignisses ihr letztes Punktspiel.
Aus Gründen der Überalterung wollen unsere Frauen nicht mehr am offiziellen Wettkampf teilnehmen. Dem Chronisten bleibt an dieser Stelle nur den Sportlerinnen „Danke“ zu sagen, „Danke“ für die vielen Jahre sportliches Engagement und Vorbildwirkung für unsere jüngeren Sportler. Der Bereich der Frauenmannschaft bleibt innerhalb der Abteilung weiter als Trainingsgruppe aktiv. Die Saison 2005/2006 in der Bezirksliga war für die Männer eine der schwersten überhaupt. Der hohen Leistungsdichte innerhalb der Bezirksliga konnte nicht entsprochen werden, zumal auch bei Abschluss einiger Spiele das gewisse Quäntchen Glück fehlte. Somit war am Ende der Saison der Abstieg besiegelt.
Seit 2006 spielt die Mannschaft wieder in der Bezirksklasse und kämpft dort immer mit um den Meistertitel und somit um einen erneuten Aufstieg. Dies ist auch in der Saison 2007/2008 noch möglich und wäre, sollte es glücken, ein würdiges Geschenk zum 60-jährigen Jubiläum der SG Stahl Blankenburg. Auch die Nachwuchsmannschaften festigen Ihre Leistungen und belegen in Ihren Ligen mittlere Tabellenplätze.
Die Mitglieder zahlen sind in den letzten Jahren rapide gestiegen. Mittlerweile zählt die Abteilung Handball mit über 120 Mitglieder zu der Stärksten der SG Stahl. Es ist gelungen Mannschaften nahezu alle Altersklassen im männlichen Jugendbereich im Spielbetrieb zu etablieren. Man hat es geschafft, Kinder für den Handballsport zu begeistern und im Verein einzubinden. Gemeinsame Aktionen wie Fahrten zum SC Magdeburg, Winterwanderungen und der Handballmarathon schweißen die einzelnen Mannschaften zusammen und bilden die Grundlage für das Vereinsleben.
Die Kinder und Jugend Teams werden von ausgebildeten Trainern geschult. Immer wieder gelingt es Spieler der Männermannschaft oder der A-Jugend für das Traineramt zu akquirieren. Diese nehmen an den erforderlichen Schulungen des HVSA's und des DHB's teil und bilden damit die Basis für die gute handballerische Ausbildung der Kinder. Momentan sind 16 Trainer im Einsatz und trainieren wöchentlich unsere Mannschaften.
Die Männermannschaft hat sich in der Bezirksliga nach dem Aufstieg 2013 gefestigt. Im Vordergrund steht die Integration der Spieler aus der eigenen Jugend. Mit dem Trainerteam John/Fickenwirth hat man hierfür erfahrende Leute, welche diesen Schritt mit Bravur meistern und somit die Zukunft für den Männerhandball absichern.
Die Tendenz zeigt ganz deutlich nach oben. Das Potenzial in den Mannschaften ist unheimlich hoch. Mit einer neuen Vereinsführung hat man die Lasten neu aufgeteilt, sich verjüngt und moderinisert. Somit ist die Abteilung Handball breit aufgestellt und blickt verheißungsvoll in die Zukunft!
1948 - 1952 Erich Grundmann
1953 - 1956 Karl Saalfeld
1957 - 1964 Emil Lang
1965 - 1971 Karl Otte
1972 - 1977 Emil Lang
1977 - 1982 Karl Otte
1982 - 1986 Manfred Dambor
1986 - 2017 Klaus-Jürgen Rupp
2017- jetzt Matthias Schlemminger
Chronik 1948 bis heute
Autor: Klaus-Jürgen Rupp